Ich war vor Kurzem dermaßen geplättet, als mein Buch „Der Flug des Zitronenfalters“ Teil einer Leserunde auf einer großen Leseplattform sein durfte.

Täglich lass ich voller Spannung die Kommentare der Leser zu jedem einzelnen Kapitel. Du konntest sehen, wie sie beinahe stündlich durch das Buch vorwärts wanderten. Ich aber war verblüfft, auf was sie alles achteten, wie sie alles wahrnahmen und vor allem, wie sie alles bewerteten! Ich lernte dadurch so unglaublich viel, dass ich nach der Leserunde wie geistig und seelisch nackt da stand, aber glücklich über so viele neue Erkenntnisse.

Dabei will ich ja der Welt mit diesem besonderen Roman etwas mitteilen: jede und jeder Einzelne kann – dem Schmetterling gleich – theoretisch einen Orkan erzeugen!

„Wer bin ich, wenn ja, wie viele?“ Danke Herr Brecht für den schönen Titel.

Ein Autor kann die Antwort schnell geben: „Mindestens so viele, wie Figuren ich in meinem Buch beschreibe.“

Denn jede Figur ist ein Teil des Autors. Man denkt immer – ah, die Hauptfigur, sie ist Teil des Autors. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Er oder sie verbirgt sich in allen Figuren und somit geben sie die Vielschichtigkeit einer menschlichen Persönlichkeit preis.

Das macht einen Roman so reizvoll und spannend. Dieses offene und dennoch geschützte sich den Menschen mitteilen.

Bücher sind eine gewisse Art von Therapie für beide alle Beteiligten: die Autoren schreiben sich etwas von der Seele und die Leser identifizieren sich mit einigen Punkten und reflektieren sich.


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